Paul Boldt

Dieser Tag fand sich der Hinweis auf das schmale Oeuvre von Paul Boldt, der vergessenen expressionistischen Dichter aus der Zeit der Zehnerjahre des 20. Jahrhunderts.
Und in dieses Texten des bereits 1921 verstorbenen Dichters finden sich Körper wie Landschaften und die Liebe ist ein flächiges Gefühl

Mädchennacht

Der Mond ist warm, die Nacht ein Alkohol,
Der rasch erglühend mein Gehirn betrat,
Und deine Nacktheit weht wie der Passat
Trocknend ins Mark.

Du hast ein weißes Fleischkleid angezogen.
Mich hungert so – ich küsse deine Lippen.
Ich reiße dir die Brüste von den Rippen,
Wenn du nicht geil bist!

– Küsse sind Funken, elektrisches Lechzen
Kupferner Lippen, und die Körper knacken!
Mit einem Sprunge sitzt mein Kuß im Nacken
Und frißt dein Bäumen und dein erstes Ächzen.

Und als ich dir die weißen Knie und,
Dein Herz verlangend, allen Körper küßte,
Geriet mein Schröpfkopf unter deine Brüste;
Da drängte sich das Herz an meinen Mund.

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