Kanada auf der Biennale
Stan Douglas bespielt neben dem kanadischen Pavillon auch einen Raum im Magazzini mit einer zweikanaligen Videoinstallation ISDN.


Stan Douglas’s Videoinstallation ISDN 2011 ≠ 1848, im Magazzini del Sale No. 5, Teil des kanadischen Pavillons. In einem stillgelegten Salzspeicher aus dem 16. Jahrhundert hängen zwei riesige Bildschirme, auf deren einen britische Grime-Musiker projiziert werden und auf der anderen Mahraganat-Künstler (die Hip-Hop, Electronica und ägyptische Volksmusik verschmelzen). Die beiden Rapper-Gruppen scheinen in einer endlosen Call-and-Response Schleife zu hängen, aber das ist fiktiv, da sie jeweils separat aufgenommen wurden, ohne sich gegenseitig zuzuhören.
Der zweite Teil des kanadischen Beitrags findet in dem Giardini statt.


Im kanadischen Pavillon sind vier großformatige Fotoarbeiten zu sehen, die auf den ersten Blick wie Reportage aussehen, aber sich bei näherem Hinsehen als Neuinterpretationen der realen Ereignisse erweisen, die 2011 erstellt wurden.


Jedes Detail ist zu sehen und es lässt sich ahnen, wie die Arbeiten letztendlich aus einzelnen genau komponierten Aufnahmen am Computer montiert wurden. Der Titel 2011 ≠ 1848 bezieht die sozialen und politischen Unruhen des Jahres 2011 (Arabischer Frühling, Occupy Wallstreet, Krawalle nach einem Hockeyfinale in Vancouver und Krawalle in London) auf das Jahr 1848, 1848 ist europaweit ein Jahr der bürgerlich-revolutionären Erhebungen gegen die zu dieser Zeit herrschenden Mächte der Restauration und deren politische und soziale Strukturen.