Nacht und Schimmel

Es ist Dunkel und es riecht nach Erde, Feuchtigkeit, Verwesung, Schimmel. Und es ist grün verwachsen, überwuchert, als ob Rankpflanzen einen greifen wollen. Im April war der Raum im Arsenale noch recht unbewachsen, vereinzelte Pflanzen von denen man denken musste, dass sie zum Ende der Biennale verdorrt auf dem Boden liegen würden. Erdskulpturen die sich in Staub auflösen würden.

Precious Okoyomon – To See the Earth before the End of the World

Doch Ende Oktober wuchern Ranken, die Erde und die Figuren aus Wolle und Erde sind verschwunden. Die Natur erobert sich den Raum, die Wege durch diesen sind fast zugewachsen.

Ein Kunstgarten, der zu Beginn noch von Schmetterlingen bevölkert war, überwuchert mit einer Pflanze, die als invasive Art gilt. Symbol einer Natur, die sich nicht beherrschen lässt und die jeden Eingriff ins Ökosystem zu strafen scheint. Für Okoyomon ist Natur untrennbar mit den historischen Spuren von Kolonisation und Versklavung verbunden. Die Rankpflanze „Kudzu“, die aus Ostasien nach Nordamerika eingeschleppt wurde um die Bodenerosion durch den Baumwollanbau zu begrenzen, ließ sich in diesem Sinne nicht beherrschen und verbreitete invasiv.

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