Von der Peripherie ins Zentrum VII

In der Fondazione ERES, Calle Stretta de Ca‘ Sarasina, 1228 finden wir die ERES Stiftung aus München, die als Collateral Event auf der Biennale Arte 2022 erstmalig vertreten ist.
Unter dem Titel „Medusa Alga Laguna“ zeigt der dänische Konzeptkünstler Tue Greenfort seine Untersuchungen zu den Lebensformen in der venezianischen Lagune.

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Von der Peripherie ins Zentrum VI

Kanada auf der Biennale

Stan Douglas bespielt neben dem kanadischen Pavillon auch einen Raum im Magazzini mit einer zweikanaligen Videoinstallation ISDN.

ISDN
ISDN

Stan Douglas’s Videoinstallation ISDN 2011 ≠ 1848, im Magazzini del Sale No. 5, Teil des kanadischen Pavillons. In einem stillgelegten Salzspeicher aus dem 16. Jahrhundert hängen zwei riesige Bildschirme, auf deren einen britische Grime-Musiker projiziert werden und auf der anderen Mahraganat-Künstler (die Hip-Hop, Electronica und ägyptische Volksmusik verschmelzen). Die beiden Rapper-Gruppen scheinen in einer endlosen Call-and-Response Schleife zu hängen, aber das ist fiktiv, da sie jeweils separat aufgenommen wurden, ohne sich gegenseitig zuzuhören.

Der zweite Teil des kanadischen Beitrags findet in dem Giardini statt.

Tunis, 23 January 2011, from the series 2011 ≠ 1848
Detail aus obigen Bild


Im kanadischen Pavillon sind vier großformatige Fotoarbeiten zu sehen, die auf den ersten Blick wie Reportage aussehen, aber sich bei näherem Hinsehen als Neuinterpretationen der realen Ereignisse erweisen, die 2011 erstellt wurden.

Vancouver, 15 June 2011
und ein Detail aus obigen Bild.

Jedes Detail ist zu sehen und es lässt sich ahnen, wie die Arbeiten letztendlich aus einzelnen genau komponierten Aufnahmen am Computer montiert wurden. Der Titel 2011 ≠ 1848 bezieht die sozialen und politischen Unruhen des Jahres 2011 (Arabischer Frühling, Occupy Wallstreet, Krawalle nach einem Hockeyfinale in Vancouver und Krawalle in London) auf das Jahr 1848, 1848 ist europaweit ein Jahr der bürgerlich-revolutionären Erhebungen gegen die zu dieser Zeit herrschenden Mächte der Restauration und deren politische und soziale Strukturen.

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Von der Peripherie ins Zentrum V

Côte D’Ivoire Pavilion — The Dreams of a Story

Abdoulaye Diarrassouba der unter dem Namen Aboudia aussstellt lebt in New York und Abidjan erinnerte uns sofort an Basquiat. Seine Bilder strahlen die gleiche vibrierende Energie aus und sind von Grafitti und traditionellen afrikanischen Schnitzereien inspiriert. Die agressive Brutalität wird in der hellen Farbigkeit aufgehoben.

In den Arbeiten von Armand Boua verschwimmt die Gewalt, löst sich diffus auf, die Mischung aus Teer und Acrylfarben wird abgekratzt, eingerissen und wirkt, als sollten die Bilder zum Verschwinden gebracht werden.

Aron Demetz ist ein Holzbildhauer aus Südtirol, dessen sich im hintersten Raum dramatisch in Szene gesetzte Skulptur den Abschluss des ivorischen Pavillons bildet. Demetz war schon 2009 im italienischen Pavillon ausgestellt worden.

Am meisten war ich von den fotografischen Arbeiten Laetitia Kys beeindruckt. In ihrem Instagram Account dokumentiert sie ihre Arbeitstechnik in einem kurzen Clip.

Eine haarige Ausdrucksform jede ihrer Haarskulpturen, die neben der je eigenen deutlichen Botschaft immer auch Ermutigung zur Schönheit Schwarzer Ästhetik ist.

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Von der Peripherie ins Zentrum IV

Weiter ging es zum Palazzo Cavanis (Dorsoduro 920) und den Bildern von Claire Tabouret. Unter dem Titel „I am spacious, singing flesh“ zeigt sie hauptsächlich Malerei.
Ihre Bilder zeigen Transformationsprozesse des Selbst, Anderer und fast schon kollektive Identitäten. Zu der verblichen erdfarbenen gedämpften Farbigkeit kommen Eingriffe durch Übermalungen mit kräftigen Rottönen, die wie verschmierter Lippenstift bei den figürlichen Darstellungen wirken und den Eindruck von Verletzungen hervorrufen.

Lohenswert ist auch ein kurzer Gang durch den wunderbaren Garten, der sich hinter dem Palazo öffnet. Diese Schätze offenbaren sich immer nur zu Zeiten der Biennale und lassen erahnen wie es sich in Venedig abseits der Touristenblicke leben lässt.

Weiter ging es in die Chiesa di Santa Maria della Gesuati (Fondamenta Zattere Ai Gesuati) zu den Glasskulpturen des tschechischen Bildhauers Rony Plesl, der in der Kirche eine auf den Raum bezogene Installation von vier Säulen aus Glas realisiert hat. Die massiven Säulen erinnerten an Portikussäulen, die luzide, stabil und gleichzeitig verletzlich wirken. Der Titel der Arbeit „Trees Grow from the Sky“ bezieht sich auf den Abguss alter Eichen, die hier als drei weiße massive Säulen (205 x 75 cm) in vertikaler Aufrichtung den Kontakt zur Architektur herstellen. Die vierte Säule aus Uranglas liegt in der Nähe des Altars und ist mit einem Basrelief von des Christus-Körpers überzogen. Diese Säule leuchtet mit einem phosphorizierenden Glühen in hellem Gelb-Grün.

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Von der Peripherie ins Zentrum III

Unterwegs am Fondamente Nani bietet sich ein kurzer Stopp bei der Enoteco Schiavi für Vini e Cicchetti an. Da leider inzwischen in jedem Reiseführer verzeichnet, finden sich auch alle deutschen Touristen dort ein. Draußen stehend den Wein aus dem Plastikbecher trinkend bietet sich manch pittoreske Szenerie, nur Aufpassen wie überall in Venedig, schnell kommt eine Möwe und schnappt sich das Brot mit dem köstlichen Baccalà mantecato (Stockfischcreme).

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Von der Peripherie ins Zentrum II

Venedig hat ja eine Vielzahl an Optikern und so bietet es sich an auf dem Weg zwischen Kunst und Kunst auch etwas für das eigene Äußere zu tun und eine neue Brille anfertigen zu lassen. In der weiteren Region des Veneto gibt es ja zahlreiche Manufakturen, die Brillengestelle in sehr guter Qualität zu akzeptablen Preisen fertigen. Unser nächster Stopp war also beim Optiker bevor es zur Espace Louis Vuitton ging. Dort wartete neben einer sauberen Toilette (Tipp!) eine bezaubernde raumfüllende Arbeit von Katharina Grosse auf uns.

APOLLO APOLLO
Digital print on brass mesh 350 x 1,280 x 537 cm

“Painting leaps into an unknown sense of reality, as present as a house
as versatile as a spirit”, Katharina Grosse

https://www.koeniggalerie.com/blogs/public-art/katharina-grosse-la-biennale-di-venezia

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Von der Peripherie ins Zentrum I

Auf dem Weg vom Deutschen Studienzentrum überquerten wir den Canale Grande mit dem Traghetto bei San Tomà und stießen in der Fondaco Marcello auf eine Ausstellung mit Skulpturen des Hongkong-Chinesen Wallace Chan, der auch anwesend war. Die Ausstellung zeigte zeigte eine Installation aus zahlreichen nicht montierter Teilstücke einer 10 Meter hohen Skulptur aus Titan — A Dialogue Between Materials and Time , Titans XIV —
schön im Halbdunkel drapiert und mit einzelnen Lichtern hervorgehobenen Teilen.

Wallace Chan – the artist is present.

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Venedig beginnt mit Gesang

Im Deutschen Studienzentrum
die Performance und Filmpremiere von DIVA Opernkollektiv
Divella

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Morgenstimmung

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Tschechischer Pavillon –– Eröffnung

Proteste bei der Eröffnung des tschechischen Pavillons
Und drinnen Arbeiten von Stanislas Kolibal

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